Karpaltunnel-Syndrom
Definition
Es gehört zu den Nerven-Engpass-Syndromen und ist eine relativ häufige Erkrankung. Ungefähr 10 Prozent aller Menschen werden im Laufe ihres Lebens davon betroffen.
Ursachen
Ursache können vorausgegangene handgelenksnahe Knochenbrüche (Frakturen), rheumatische Erkrankungen sowie Überbeanspruchung z.B. durch die Computermaus sein. Der Karpaltunnel wird begrenzt von einem starken Band, dem Retinaculum flexorum. Unter diesem Band verlaufen die Beugesehnen und der Nervus medianus. Der Nervus medianus versorgt die Muskulatur des Daumenballens und vermittelt das Gefühl des Daumens, des Zeigefingers, des Mittelfingers und eines Teils des Ringfingers. Kommt es nun innerhalb dieses Kanals zu einer Einengung des Nervs, so führt dies zum Einschlafen der Finger, zu einer Schwäche in der betroffenen Hand und im Laufe der Zeit auch zu einem Gefühlsverlust in den Fingern.
Beschwerden
Beim Karpaltunnelsyndrom sind typische Symptome, das Auftreten von Schmerzen oder Missempfindungen im Versorgungsbereich des Daumens, Zeige- und Mittelfingers.
Behandlung
Beim Versagen der medikamentösen Therapie und der Schienenbehandlung (nur nachts) hat die operative Erweiterung des Karpalkanals ihren festen Stellenwert. Dabei wird das Band über dem Karpalkanal gespalten, um Platz für den Nerv zu schaffen. Die Operation ist in der Regel ambulant möglich und erfolgt meist in einer regionalen Anästhesie (i.v.-Block). Beim Karpaltunnelsyndrom kommt die offene Operationstechnik zur Anwendung. Dabei wird ein Hautschnitt angelegt und der komprimierte Nerv vom einengenden Bindegewebe befreit. Die Operation am Karpaltunnel ist eine der häufigsten handchirurgischen Operationen. Die Erfolgsquote liegt deutlich über 90 Prozent. Komplikationen sind bei diesem Eingriff sehr selten. In handwerklichen Berufen ist mit einem Arbeitsausfall von vier bis sechs Wochen zu rechnen.
Häufige Fragen
Wie lange muss ich für einen handchirurgischen Eingriff im Spital bleiben? | Die meisten handchirurgischen Wahleingriffe sind ambulant möglich. Das heisst: Sie treten am Morgen in unsere Tagesklinik ein und können das Spital am Mittag oder frühen Nachmittag wieder verlassen. Dieses Vorgehen ist sowohl mit einer Regionalanästhesie (Teilnarkose), wie auch mit einer Vollnarkose möglich. Am Operationstag sollten Sie aus Sicherheitsgründen auf das Führen eines Fahrzeuges verzichten und sich abholen lassen. |
Wie muss ich mich nach der Operation verhalten? | Die ersten Tage nach der Operation ist es wichtig, dass die operierte Hand so viel wie möglich hoch gelagert wird. Dabei massgebend ist die Höhe der Hand über dem Herz-Niveau. Tagsüber kann dabei auch kurzzeitig eine Armschlaufe verwendet werden. In der Nacht hat sich ein erhöhtes Lagern mit Kissen bewährt. |
Wie geht es nach der Operation weiter? | Die notwendigen Schmerzmittel für die ersten Tage werden wir Ihnen am Operationstag mitgeben. Sie werden bei der Operation einen Termin zur postoperativen Nachkontrolle erhalten, die innert der ersten 2 bis 3 Tage in der handchirurgischen Praxis erfolgt. Neben einem ersten Verbandswechsel erhalten Sie dann auch das Rezept für eventuell nötige weitere Medikamente und Instruktionen für die gezielte weitere Nachbehandlung. Die Fadenentfernung nach 10 bis 14 Tagen führt in der Regel Ihr einweisender Arzt, respektive der Hausarzt durch. |
Ab wann kann ich nach der Operation wieder arbeiten? | Die Arbeitsunfähigkeit nach einem handchirurgischen Eingriff ist sehr unterschiedlich und hängt nicht nur von der Art der Operation ab, sondern vor allem von dem auszuübenden Beruf. Generell sind Bürotätigkeiten meistens sehr rasch wieder möglich, während schwere handwerkliche Berufe einen längeren Ausfall bedingen. Im Aufklärungsgespräch (vor der Operation) werden wir mit Ihnen die voraussichtliche Dauer des Arbeitsausfalles besprechen, so dass Sie Ihren Arbeitgeber diesbezüglich frühzeitig informieren können. Eine spezielle Stellung nehmen Berufe in der Lebensmittelbranche und im Gastgewerbe ein, wo aus hygienischen Gründen eine Arbeitstätigkeit solange nicht möglich ist, wie noch Fäden in der Wunde sind oder Wundverkrustungen bestehen. |
Sprechstundenzeiten
Montag | 09.30 – 12.00 Uhr und 14.00 – 16.30 Uhr |
Dienstag | 08.30 – 12.00 Uhr und 13.30 – 16.00 Uhr |
Mittwoch | 13.30 – 16.30 Uhr |
Donnerstag | 08.30 – 12.00 Uhr und 13.30 – 16.00 Uhr |
Freitag | 08.30 – 12.00 Uhr |