
17. September 2025
Tag der Patientensicherheit
Am Tag der Patientensicherheit am 17. September 2025 dreht sich alles um Risiken in der Gesundheitsversorgung. Die Aufmerksamkeit lässt sich trainieren: in einem Room of Horrors. Ein solches Training gibt es seit diesem Jahr auch am Spital Uster – im September wurde es bereits zum zweiten Mal durchgeführt.
Die Situation: Im Patientenzimmer liegt eine Puppe – nennen wir die Patientin Frau Huber. Sie ist wegen eines akuten Infekts hospitalisiert, leidet ausserdem an Diabetes und hat eine Laktoseintoleranz. Versteckt sind zu Trainingszwecken Fehler und Risiken, die den Pflegenden bei der standardisierten Antrittskontrolle auffallen sollten. Dies beginnt bei den fehlenden Masken vor dem Patientenzimmer, reicht über das Joghurt auf dem Nachttisch, welches die Patientin aufgrund der Intoleranz nicht essen sollte, bis hin zu falsch dosierten Medikamenten am Tropf – weil auf derselben Station ebenfalls eine Frau Huber liegt und die Medikamente verwechselt wurden. Ein absoluter Horror – aber leider menschlich.
«Wir arbeiten im Hochrisikobereich und sensibilisieren mit diesen Schulungen unsere Pflegenden, damit sie sich auch unter Druck bewusst Zeit nehmen und aufmerksam bleiben. So erkennen sie Gefahren rechtzeitig und können Fehler vermeiden.»
Christa Ziegler, Pflegeexpertin Medizin am Spital Uster
Die Trainingsmethode macht Risiken sicht- und erlebbar. Anders als bei theoretischen Schulungen können die Pflegenden im Room of Horrors praktisch üben, kritische Situationen zu erkennen. Unsere Teams haben alle Fehlerquellen gefunden – und sind dadurch noch wachsamer im pflegerischen Alltag unterwegs.
Der «Room of Horrors» wurde ursprünglich in den USA entwickelt und von der Stiftung Patientensicherheit Schweiz für hiesige Spitäler angepasst. Ziel ist es, Risiken im Klinikalltag greifbar zu machen und das Sicherheitsbewusstsein nachhaltig zu stärken. Am Spital Uster wird das Konzept aktuell weitergedacht: Das Pflegexpertise-Team der Frauenklinik beteiligt sich am Projekt der Stiftung Patientensicherheit zur Entwicklung eines speziellen Szenarios für die Geburtshilfe. Gerade dort, wo Mutter und Kind gleichzeitig betreut werden, ist ein geschulter Blick für mögliche Fehlerquellen entscheidend.